Tanja`s Rasselbande

Kindertagespflege 

Die 10 Bildungsbereiche

In den Bildungsplänen von NRW werden verschiedene Bereiche differenziert, in denen bildende Aktivitäten stattfinden und die schon vorhandenen Kompetenzen der Kinder weiter entwickelt werden sollen. Diese Unterscheidung verschiedener Bildungs- und Erziehungsbereiche bedingt aber keine Aufteilung nach Fächern wie in der Schule – Bildungspläne sind keine Lehrpläne! So wird das pädagogische Programm durch das Prinzip der ganzheitlichen Förderung geprägt. Das heißt, die einzelnen Bildungsbereiche stehen nicht isoliert da, sondern durchdringen sich gegenseitig. Bei den meisten Aktivitäten ist es möglich, mehrere Förderbereiche gleichzeitig umzusetzen, dies gilt insbesondere für Projekte.


1. Bewegung

Der erste Bildungsbereich ist für mich als Bewegungspädagogin direkt einer meiner Schwerpunkte, denn mit der Vermittlung von Bewegungsfreude kann man nicht früh genug beginnen! Bewegung fördert die körperliche, aber auch die kognitive Entwicklung, besonders im sprachlichen und mathematischen Bereich. Das Bedürfnis von Kindern nach Bewegung, wird von mir im ausreichendem Maße berücksichtigt. Rollenspiele, das Konstruieren und Spielen auf dem Teppich etc. sind  genauso maßgeblich von Bewegung bestimmt, wie das aktive Bewegen an der frischen Luft.


2. Körper, Gesundheit und Ernährung

Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eine grundlegende Voraussetzung für Entwicklung und Bildung und ein Grundrecht von Kindern. Dieser Bildungsbereich bietet in Verbindung mit Bewegung große Chancen, Kinder an ein gesundheitsbewusstes Verhalten heranzuführen. Hierzu gehört eine ausgewogene Ernährung, so wie die Kinder an die Reinlichkeitserziehung heran zu führen, wie z.B. das Hände waschen, Zähne putzen oder später das Toilettentraining. Bei den Kleinen steht aber erstmal das Wickeln im Vordergrund, was von mir immer sensibel und individuell geschieht. Auch ganz wichtig für diesen Bildungsbereich sind die verschiedensten Sinneserfahrungen, um den eigenen Körper kennen zu lernen.


3. Sprache und Kommunikation

Die Bedeutung der Sprache als wichtigstes zwischenmenschliches Kommunikationsmedium ist unbestritten! Sprachentwicklung beginnt mit der Geburt, erfolgt kontinuierlich, ist niemals abgeschlossen und ist grundlegende Voraussetzung für die emotionale und kognitive  Entwicklung. Kinder brauchen hierfür ständig Gesprächspartner, die Familie als Bildungsort hat hierauf einen großen Einfluss. Aber selbstverständlich finden auch bei mir in der Kindertagespflege tagtäglich weitere sprachliche Bildungen durch Bilderbuchbetrachtungen, Reimen, Fingerspiele, Lieder usw. statt.  Kinder entwickeln ihre sprachliche Fähigkeiten am Modell des Sprachverhaltens ihrer Bezugsperson, das heisst auch ich trete mit den Kindern immer wieder in Kommunikation und versprachliche ihr Handeln.


4. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Soziale Beziehungen sind die elementare Voraussetzung eines jeden Bildungsprozesses. Die Kinder entwickeln Selbstvertrauen, wenn ihrer Kultur, ihrer Sprache und ihnen als Person Wertschätzung entgegengebracht wird. Hierzu benötigen Kinder uns Erwachsene, die ihnen mit Interesse, Respekt und Empathie (Einfühlungsvermögen) begegnen, ihre Empfindungen anerkennen und sie unterstützen und begleiten, um so auch anderen Menschen begegnen zu können. Somit begleite ich die Kinder in ihrem Spiel und die damit verbundenen auftretenden Konflikte und verhelfe ihnen zu Lösungen.


5. Musisch – ästhetische Bildung

Musik, Rhythmik, Sprache und Bewegung gehören untrennbar zusammen. Musik ist eine sinnliche Sprache des Menschen und wesentlicher Bereich ästhetischer Bildung. Es ist ein komplexes und faszinierendes Medium mit vielfältiger Wirkung auf Körper und Geist. Rhythmische Klänge und Musik formen unser Gehirn und beeinflussen unseren Körper ganzheitlich. So werden beim gemeinsamen Singen und Tanzen soziale Kompetenzen und die Grobmotorik gestärkt, Rhythmusgefühl und Gehör geschult und der Bewegungsapperat gefördert. Die Kinder lernen Instrumente kennen, die Konzentration wird gefördert und das Singen dient automatisch noch der Sprachförderung. Zudem kann Musik Trost spenden, Mut machen und innere Anspannungen und Aggressionen abbauen.
Da ich selber schon seit Jahren mit Leidenschaft singe und Gitarre spiele und mehrere Jahre einen Kinderchor geleitet habe, spiegelt sich dieser Schwerpunkt auch in meiner Arbeit mit den Kindern ganz besonders wieder. So wird hier jeden Tag gesungen, getanzt und mit Instrumenten gespielt; selbst das Zähne putzen oder das Schneiden eines Apfels wird von mir gerne von einem Lied begleitet.


6. Religion und Ethik

Den Kindern Offenheit und Toleranz gegenüber allen Glaubensrichtungen zu vermitteln, ist ein wichtiger Aspekt religiöser Bildung. Diese kann viele Fragen nach dem "Wieso? Weshalb? Warum?" des Lebens aufgreifen und ihnen auf den Grund gehen. Dabei geht es keineswegs darum, eine verbindliche Antwort vorzugeben oder festzulegen, wie richtiger und falscher Glaube aussieht. Stattdessen sollen die Kinder auf eine bunt schillernde Reise mitgenommen werden, um selbst Antworten zu finden, die sich für sie richtig anfühlen. Hierzu biete ich altersentsprechende Bücher und Lieder zu den christlichen Feiertagen an und besuche auch schonmal einen Kindergarten- oder Schulgottesdienst, wenn es zeitlich in unseren Alltag passt.


7. Mathematische Bildung

Unsere Welt steckt voller Mathematik und die Kinder erleben diese in den verschiedensten Spielbereichen: Erste geometrische Formen werden entdeckt und sortiert, später auch aufgemalt und gefaltet. Dinge werden gezählt, sortiert und aufgereiht, ein Verständnis von "was ist größer / kleiner", "weniger / mehr", "höher / tiefer"  wird bei den verschiedensten Spielangeboten erfahren. Beim Klettern, Toben, Schaukeln erfahren die Kinder räumliche Perspektiven und "Raum- Lage- Beziehungen"  wie "oben / unten",  "rechts / links".  Verschiedene Ordnungssysteme werden kennengelernt (Kalender, Uhr, Tag und Nacht usw.) und Strukturen darin entdeckt.


8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Kinder entdecken durch Begegnungen mit der Natur Zusammenhänge, und sie beginnen, sie einzuordnen und zu verstehen. Da wir fast täglich draußen sind, bekommen die Kinder ausreichend Gelegenheiten bei uns im Garten, auf der Spielstrasse oder auf dem Spielplatz selbstständig zu forschen, Erfahrungen zu sammeln und sich kreativ mit Fragestellungen auseinanderzusetzen. Beim Spaziergang beobachten sie mit großem Interesse Vorgänge in ihrer Umgebung und staunen über die Ereignisse der Natur.  Auch in unseren Räumlichkeiten wird naturwissenschaftliches Lernen beim kreativen Basteln und Spielen mit Naturmaterialien aufgegriffen. Projekte zum Thema "Von der Raupe zum Schmetterling" , "Was kriecht und krabbelt denn da",  "Der Löwenzahn" usw. runden diesen Bildungsbereich noch ab.


9. Ökologische Bildung

Dieser Bildungsbereich soll das Bewusstsein für das gemeinsame Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen wecken. Alle sind voneinander abhängig und brauchen sich gegenseitig, d.h. den Kindern bewusst zu machen, dass jeder etwas für die Umwelt tun kann, wie zb. Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Kinder sind offen für alles, sie unterstützen uns, wenn sie Erklärungen bekommen und bringen viel Verständnis für bestimmte Maßnahmen auf, wenn damit die Natur oder Lebewesen geholfen wird. Auch Kleinstlebewesen brauchen unsere Unterstützung, weil sie für unser Ökosystem unverzichtbar sind. So biete ich den Kindern die Möglichkeit unsere Insektenhotels im Garten zu beobachten, und je nach Alter der Kinder pflanzen wir gemeinsam Kräuter an.


10. Medien

Kinder wachsen mit den verschiedensten Medien auf und nutzen diese je nach Verfügbarkeit in ihrer Lebenswelt vielfach wie selbstverständlich. Da ich aber nur Kinder bis zum 3. Lebensjahr betreue, kommt ihr Kind hier bei mir nur mit den altbekannten Medien wie Bilder- und Sachbücher und dem CD Player in Berührung. Lediglich die Kamera meines Smartphones kommt noch zum Einsatz, weil ich diese zur Dokumentation nutze.
Ich unterstütze und ermutige die Kinder, Bilderbücher konzentriert und mit Neugier zu betrachten, kurzen Geschichten zuzuhören und Musik nicht nur zum Singen und Tanzen, sondern auch zum Entspannen und träumen zu nutzen.